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Ist Käseverzehr empfehlenswert? Oder wäre es gescheiter darauf zu verzichten?

Unser erster Gedanke dazu: Käse - schmeckt doch und man/ frau kann so viel Wunderbares damit auf den Tisch zaubern – von der Jause bis zu Aufläufen, Kasspatzen etc..


Foto mit verschiedenen Käsesorten und die Frage, ob Käsekonsum empfehlenswert sei sowie das Foto einer gefüllten Salatschüssel.

Überall auf den Märkten, vor allem auch in südlichen Urlaubsgefilden springt man/frau griechischer Schafskäse im Salat, schön garnierter Mozzarella di Buffalo sowie frisch gehobelter Parmesan ja förmlich an.

Dem Käse abzuschwören, das ist wahrlich kein leichtes Unterfangen! Doch die gesundheitliche sowie tierethische Vernunft hat dazu einige Argumente parat.


Infografik vegane Ernährungspyramide

Die inhaltliche gesundheitliche Auseinandersetzung bzgl. einer optimalen täglichen Ernährung so wie z.B. in der veganen Ernährungspyramide dargelegt sowie auch zusätzlich ein interessanter Artikel in der Zeitschrift „natur & heilen“ - „Raus aus der Käsefalle“ (Februar 2/ 2022, S. 23-29)  weisen in die Richtung „Verzicht auf Käse tut gut“.

Laura von Ketteler legt in diesem Text aus dem Buch von Dr. Neal D. Barnard: Raus aus der Käsefalle. Warum der Verzicht auf Käse uns schlanker, gesünder und vitaler macht. (Unimedica Verlag 2017) die schlagkräftigen Argumente gegen den Käseverzehr interessant und nachvollziehbar dar. Dr. Barnard kommt demnach zu folgendem Ergebnis:

„Käse kann zu diversen Krankheiten wie Bluthochdruck, Krebs, Diabetes, Arthritis und Übergewicht führen. Denn Käse steckt voller Kalorien, Fett, Hormonen und Salz.“  (natur&heilen, S. 23)

Ebenso gibt es hierzu eine Studie von Prof. Campbell, der in der Wiederholung einer indischen Studie bestätigte, dass Mäuse von der Fütterung von Kasein (Milchprotein) Krebs bekamen. Wurde dies aber eingestellt, konnte dies den Krebs wieder zum Verschwinden bringen.

„Zahlreiche Wiederholungen erbrachten immer dasselbe Ergebnis: Milchprotein fördert Krebs.“ (…) „Tierische Nahrungsmittel fördern das Krebswachstum, pflanzliche können es einschränken und teilweise sogar ganz stoppen.“ (Dahlke 2015, S. 99ff.)


Marktstand mit verschiedenem Obst und Gemüseangebot.

Als besonders gesund und gut zur Krebsprävention werden folgende Nahrungsmittel angeführt: Grüner Tee, Kurkuma, Sojabohnen, Kohlgemüse, Zwiebeln & Knoblauch, Beeren & Trauben, Zitrusfrüchte, Tomaten, Omega-3- Fettsäuren, dunkle Schokolade (ohne Milch/ mindestens 70 % Kakaoanteil). „Jedoch wurde bei praktisch allen untersuchten Obst- und Gemüsesorten ein positiver Effekt festgestellt.“ (Dahlke 2015: 101 f)

Inzwischen empfehlen auch viele unabhängige Krebsgesellschaften den Konsum von mehr pflanzlichen Nahrungsmitteln. (Krebs-Weltforschungsstiftung)


Eine Ernährungsänderung fällt vielen schwer – gewohnte Pfade zu verlassen und Neues zu probieren ist nicht immer einfach. Irgendwie menschlich & verständlich.


Zurück zum „Käse“ insbesondere bei seiner Herstellung werden zusätzlich zu den Milchfetten sowie Kalorien auch Milchproteine konzentriert wie z.B. Casein, daraus werden im Verdauungsprozess dann Casomorphine gebildet. Diese docken im Gehirn an spezielle Rezeptoren an und lösen „eine Belohnungsreaktion und ein Wohlgefühl aus (…), so wie es auch bei Drogen geschieht“. (Henrich 202, S. 21)  Warum hat die Natur dies so eingerichtet? Kälber brauchen Kuhmilch, um zu wachsen und zu gedeihen, so werden sie beim Milch-Trinken dafür belohnt. Diese Casomorphine wirken zudem beruhigend und sind für die Freisetzung von Dopaminen verantwortlich. So wird das Kalb immer wieder trinken.

Und auch die Menschen greifen immer wieder auf Käse zurück, dies kann Erkrankungen wie Migräne, Atemwegsbeschwerden, Hautprobleme sowie Arthritis begünstigen. Neal Barnard, ein amerikanischer Medizinprofessor fasst es so zusammen:

„Drei Dinge machen uns abhängig vom Käse: Fett, Salz – und Opiate!“ (natur&heilen, S. 26)

In Deutschland wurden 1970 zB vergleichsweise „nur“ 3,8 kg Käse pro Kopf verzehrt, im Jahr 2020 waren es bereits 25 kg pro Kopf. Eine extreme Menge! Daher scheint es verständlich, dass die Käselobby mit verschiedenen wissenschaftlichen Erkenntnissen keine Freude hat.

„In Amerika fanden Mitarbeiter des Physicians Commitee for Responsible Medicine in Washington gar Verträge zwischen US-Regierungsbehörden und Fast-Food-Ketten mit dem Ziel, den Käsekonsum in der Bevölkerung zu erhöhen. Verzerrte Werbesprüche wie „Dairy for your diet“, „Burn more fat“ (…) sind leider keine Seltenheit.“ (natur&heilen, S. 29).


Gemüse und Obst mit der Aufforderung: Schau auf dich!/ Gönn dir Gutes!

So rät Dr. Barnard - sich gegenläufig zu den gängigen Diätempfehlungen, die zum Verzicht von Kohlenhydraten wie Nudeln, Brot, Kartoffeln und Reis aufrufen, um gesünder zu leben sowie Gewicht zu verlieren – zum Verzicht von Milchprodukten, insbesondere von Käse. Unserer Gesundheit schaden - laut dem Mediziner - vor allem die darin enthaltenen gesättigten Fette, das Cholesterin, die tierischen Hormone sowie das Salz. Ein Käseverzicht im Gegenzug für eine bessere Gesundheit sei so ein persönlicher Gewinn.

Und übrigens, du kannst dir auch veganen Käse selbst machen. Probiere es aus.


Fazit: Zu einer gesunden ganzheitlichen ausgewogenen Ernährung gehören: viel frisches, biologisch angebautes Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte Vollkorngetreide und Nüsse/ Samen. Denn so wird unser Körper mit allen nötigen Vitaminen, Mineralstoffen, Proteinen, Calcium, Eisen, genügend Ballaststoffen und Kohlehydraten versorgt, „um ihn schlank, vital und gesund zu erhalten“. (natur&heilen, S. 29)


Literatur

DAHLKE, Rüdiger: Veganize your life!: Das große Buch des veganen Lebens – 1000 Fakten zu Peace Food. Riemann Verlag/ München 2015

HENRICH, Ernst Walter: Vegan. Die gesündeste Ernährung aus ärztlicher Sicht. Edigo Verlag GmbH/ Köln 2021 

ZEITSCHRIFT „natur&heilen“. DIE MONATSZEITSCHRIFT FÜR GESUNDES LEBEN. Artikel: Laura von Ketteler: „Raus aus der Käsefalle“ (Februar 2/ 2022, S. 23-29)

Weblinks


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